Mammut-Tausch am Museum

Mammut-Tausch am Museum

Unsere Mammutfamilie ist gewachsen! Vor dem Museum hat jetzt ein kleiner, aber stahlharter Bruder von „Willy“ sein Quartier bezogen.

Ahlener Mammut als „Vorbild“

Zu verdanken ist die Familienzusammenführung der Bundeswehr, genauer gesagt Soldaten des einstigen Sanitätsregiments 22 aus Ahlen. In ihrer Obhut befand sich die Skulptur, die zumindest gedanklich denselben Ursprung hat wie Willy: „Die Verwandtschaft springt zwar nicht sofort ins Auge, aber beide Nachbildungen stellen das sogenannte Ahlener Mammut dar“, erklärt Dr. Corinna Nauck, Leiterin des Wilnsdorfer Museums.

Der Name „Ahlener Mammut“ bezeichnet einen archäologischen Sensationsfund, der vor rund einhundert Jahren am Rande der westfälischen Stadt gemacht wurde. In einer Tongrube konnten die Überreste eines Wohlhaar-Mammuts ausgegraben werden, und das Besondere: „Das 18.000 Jahre alte Skelett war noch fast vollständig erhalten“, schwärmt die Historikerin, „eine absolute Seltenheit, meist kommen bei solchen Funden nur wenige Knochen zutage“.

Von Ahlen über den Westerwald nach Wilnsdorf

Dementsprechend stolz ist Ahlen auf „sein“ Mammut, und dementsprechend viele Einrichtungen schmücken sich mit dem eiszeitlichen Riesen. So auch das einstige Sanitätsregiment 22 der Bundeswehr, das bis zu seiner Auflösung in der Westfalenkaserne Ahlen stationiert war. Der „Freundeskreis Ahlener Soldaten“, eine Gemeinschaft ehemaliger Bundeswehrangehöriger, hatte das Maskottchen für die aktiven Kameraden geschaffen, die es vor ihrem Offizierskasino ausstellten.

Als das Regiment vor einigen Jahren aufgelöst wurde und die Soldaten zum Sanitätsregiment 2 in die Alsberg-Kaserne Rennerod verlegt wurden, durfte das fast 200 kg schwere Mammut mitreisen. Dort musste es aber sein Dasein in einem Keller fristen – bis die Idee aufkam, dem stählernen Mini-Mammut ein neues Zuhause zu geben.

Werbefigur und Orientierungshilfe

Die Schenkung eingefädelt hatte Stabsfeldwebel Benjamin Grauer, Angehöriger des Regiments und wegen seiner zweiten Leidenschaft – Oberhaupt der „Wikinger Siegen“ – dem Museum seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. „Vor einiger Zeit erzählte ich meinem Kommandeur vom Museum und seinem Mammut und schlug ihm vor, unser Mammut zu seinem großen Bruder nach Wilnsdorf zu bringen“, berichtet Grauer. Beim Kommandeur und in Wilnsdorf stieß die Idee direkt auf offene Ohren.

Und so reiste im Frühjahr eine Abordnung des Sanitätsregiments 2 Westerwald unter Führung von Hauptmann Oliver Burges nach Wilnsdorf, um die Mammutfamilie zu vereinen. „Vor dem Museum wird das kleine Mammut ein toller Blickfang sein“, dankte Bürgermeister Hannes Gieseler fürs Geschenk, und Museumsleiterin Dr. Nauck ergänzte: „Werbefigur und Orientierungshilfe in einem, besser geht’s nicht“. Im Gegenzug gab’s vom Bürgermeister natürlich auch ein Geschenk für die Soldaten: einen Plüsch-Willy in Miniaturformat. Sein stählerner Bruder hat inzwischen sein neues Quartier vor dem Museum bezogen und weist Museumsbesucherinnen und -besuchern den Weg.

Fotos 1 bis 3

Das Museum darf sich über einen kleinen Bruder für Willy freuen: Vor kurzem hat ein stählernes Mini-Mammut sein Quartier vorm Museum bezogen.

Die Skulptur ist ein Geschenk des Sanitätsregiments 2 Westerwald. Dort sind Soldaten des inzwischen aufgelösten Sanitätsregiments 22 aus Ahlen stationiert, auf dessen Gelände das Mammut einst stand.

Sicher auch erfreut über den Zuwachs: Mammut „Willy“ in der kulturgeschichtlichen Abteilung des Wilnsdorfer Museums.

Doppeltes Museums-Jubiläum am 17. und 18. Juni

Doppeltes Museums-Jubiläum am 17. und 18. Juni

Vor 30 Jahren begeisterte das Wilnsdorfer Museum die ersten Menschen mit einer volkskundlichen Ausstellung voller Einblicke in alltägliche Szenen des frühen 20. Jahrhunderts. Zehn Jahre danach staunten kleine und große Gäste über das lebensgroße Mammut „Willi“ in der neuen kulturgeschichtlichen Begegnungsstätte. 20 Jahre und über 200.000 Besucherinnen und Besucher später feiert das Museum die zwei Jubiläen am 17. und 18. Juni im großen Stil.

DAS MUSEUM ERWACHT ZUM LEBEN

Passend zum Motto „Unterwegs in der Geschichte“ werden etwa 70 historische Akteure im FreiRaum, auf dem Platz vor dem Museum und im Museum selbst mit Zelten, Ständen oder Buden ihr Lager aufschlagen. „Wir werden Menschen aus den verschiedensten Epochen praktisch in ihrer Zeit begegnen“, verrät Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck, „zum Beispiel aus der Steinzeit, dem Hochmittelalter, der Zeit der Wikinger und vielen mehr“. Für Kinder gibt es noch weitere Überraschungen: „Selbstverständlich wird auch Tante Emma wieder in ihrem Laden stehen und Bonbons, weiße Mäuse und andere Leckereien gegen ein paar Pfennige rausgeben. Die kleinen Münzen bekommen Kinder gratis an unserer Kasse“, erklärt die Museumsleiterin. Ein weiteres Highlight für die jungen Gäste ist die Ausbildung zur Bergknappin oder zum Bergknappen am Sonntag durch den Verein Bergbau Siegerland, „natürlich mit passender Urkunde“. Neben Waffeln, Kuchen und Kaffee gibt es auch ein Gastro-Angebot im FreiRaum mit herzhaften Snacks. Außerdem wird auch Gebrautes aus einer authentischen Stehbierhalle der 20er Jahre ausgeschenkt.

Über das besondere Doppel-Jubiläum freut sich auch Bürgermeister Hannes Gieseler: „Ganz klar, das Museum ist aus der Wilnsdorfer Kulturlandschaft nicht wegzudenken. Die unterschiedlichsten Sonderausstellungen begeistern jedes Jahr wieder Menschen aus der ganzen Region und darüber hinaus. Diese Vielfalt spiegelt das Jubiläums-Programm sehr schön wieder, also viel Spaß beim Eintauchen in die Geschichte“, wünscht er allen Gästen.

EINTRITT UND UHRZEIT

An beiden Tagen, 17. und 18. Juni, können Besucherinnen und Besucher das Jubiläumsspektakel ab 11 Uhr erleben, um 18 Uhr schließen die Pforten von Museum, FreiRaum und Zeltstadt. Die Eintrittspreise betragen wie gewohnt für Erwachsene 5€, für Schülerinnen und Schüler sowie Menschen mit Behindertenausweis 4€. Familien zahlen mit zwei Erwachsenen und bis zu fünf Kindern 13€. Blinde haben freien Eintritt. Und an der Kasse nicht vergessen, einige Pfennige für Tante Emma einzusammeln.

Miniatur-Kunst, großer Wow-Effekt

Miniatur-Kunst, großer Wow-Effekt

Eine Kuh, die von Aliens entführt wird, direkt neben einer historischen Siegener Bahnstrecke? Die einzige Grenze, die es im Modellbau gibt, ist das Ende der Tischkante. Deshalb macht das Zusammenspiel zwischen künstlerischer Freiheit und detailreicher Genauigkeit in Miniaturperspektive die neue Sonderausstellung „Geschichte(n) im Modell“ im Museum Wilnsdorf ab 11. März zu etwas ganz Besonderem

DAS AUFTAKT-AKTIONSWOCHENENDE

Gestartet wird die Ausstellung mit einem ganzen Aktionswochenende. Auf einem 45-Meter-Abschnitt in der Festhalle fahren Güterzüge auf aufwendig gestalteten Strecken und werden dabei professionell von den Schaffnern der IG Modellbahn Siegerland koordiniert. Dabei müssen Streckenverlauf, Weichenstellung, Bahnübergänge und vieles mehr beachtet werden, was einer echten Bahnstreckenkoordinierung sehr nah kommt und beeindruckend zu beobachten ist. Ein zusätzlicher Hingucker sind die „Gartenbahnen“ der LGB-Freunde Diehl & Stolz, die an diesem Wochenende in Aktion erlebt werden können. Diese großen Bahnen könnten sogar Menschen tragen!

NACH DEM WOCHENENDE GEHT ES WEITER

Kleine und große Eisenbahn- und Modellenthusiasten brauchen aber auch nach dem Aktionswochenende nicht auf die „Bewegung“ zu verzichten. Ein Teil der Ausstellung im Museum lädt auch im Anschluss dazu ein, durch einen Schalter oder – wie früher bei den Spielwarengeschäften kurz vor Weihnachten – durch die an die Scheibe gepresste Hand, die eine oder andere Lok auf die Reise zu schicken.

Das Aktionswochenende geht am Samstag, den 11. März, von 14 bis 18 Uhr, und am Sonntag, den 12. März, von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 5€ für Erwachsene, ermäßigt 4€ und Familien zahlen 13€.

Modelleisenbahn im Miniatur-Bahnhof
Foto: Elfi Jung
Fotos: Elfi Jung

Jubiläumsjahr 2023 – Das Programm

Jubiläumsjahr 2023 – Das Programm

Foto: Elfi Jung

Das Museumsjahr 2023 hat es in sich. Mit direkt zwei Jubiläen, drei neuen Ausstellungen und zahlreichen Aktionstagen steht dieses Jahr einiges auf dem Zettel des Wilnsdorfer Museums. 20 Jahre Kulturgeschichtliche Begegnungsstätte und 30 Jahre Volkskundliches Museum müssen natürlich gefeiert werden, darüber hinaus lohnt sich die normale Reise durch die Zeit für alle Altersgruppen immer wieder aufs Neue.

GESCHICHTE(N) IM MODELL

Die Ausstellung „Geschichte(n) im Modell“ startet am 11.03.2023 und wird von den Modellbauern der IG Modellbahn Siegerland und einigen begeisterten Modellbau-Freunden zusammengestellt. Siegerländer Bahnstrecken, historische Güterzüge und viele seltene Modellspielzeuge in detailreicher Miniaturperspektive sorgen immer wieder für Begeisterung, nicht nur bei Kindern. Eingeleitet wird die Ausstellung mit einem Aktionswochenende am 11. und 12. März mit einer 45-Meter-Modellbahnausstellung der Superlative in der Festhalle und den „Gartenbahnen“, die sogar für Menschen geeignet sind. Endstation für alle Modellbau-Fans ist der 18.06.2023.

FILMVORSTELLUNG: DER HAUBERG

Der Film „Der Hauberg“ von Gerhard Schäfer († 2020) aus den frühen 70ern über die klassischen Haubergsarbeiten war in den letzten zwanzig Jahren nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, darf aber jetzt am 21.05.2023 im Museum vorgeführt werden. Sollte es mehr Interessierte als Plätze geben, werden zusätzliche Termine angeboten.

DIE JUBILÄEN: UNTERWEGS IN DER GESCHICHTE

Das große Highlight dieses Jahr ist das Museumsfest am 17. und 18. Juni unter dem Motto „Unterwegs in der Geschichte“. Über zwei Tage wird das Museum von historischen Schaustellern zum Leben erweckt. Mit einer Ausstellung von der vorrömischen Eisenzeit bis ins 19. Jahrhundert, inklusive Speisen und Getränke freuen wir uns auf eine schöne Zeit zur Feier des 20-jährigen Jubiläums unseres Kulturgeschichtlichen Teils und des 30-jährigen Jubiläums des Volkskundlichen Teils unseres Museums.

HEIL-KUNST – KRÄUTERKUNDE, ABERGLAUBE, WISSENSCHAFT

Um der Geschichte der Heilkunde, alten Kräuterbräuchen und vergangenem Aberglauben auf den Grund zu gehen, ist die Ausstellung „Heil-Kunst – Kräuterkunde, Aberglaube, Wissenschaft“ genau die richtige Adresse. Vom 23.07. bis 15.10.2023 kann die Kräuterkunde vom 19. Jahrhundert bis zu ihren Anfängen in der Steinzeit erforscht werden. Dafür sorgen Mitmachaktionen und der Zutritt zum hauseigenen Museumsgarten, der auch beim Aktionstag „Die Apotheke vor der Haustür“ am 13. August im Mittelpunkt steht.

DER BESONDERE BLICK AUF DIE WELT: KARTENWERKE AUS 2 JAHRTAUSENDEN

Orientierungshilfen bietet die Ausstellung „Der besondere Blick auf die Welt: Kartenwerke aus 2 Jahrtausenden“. Neben der alten Kartenkunst gibt es noch viele weitere Exponate zu entdecken, die sich rund um das Thema Karten und der Vermessung der Welt drehen. Los geht es am 12.11.2023, alle Karten werden am 14.01.2024 wieder eingerollt.

Seien Sie außerdem auf professionelle Vorträge und Konzerte gespannt, von denen sich der Männerchor am 26. März schon einen Termin gesichert hat.

„Dinosaurier des Industriezeitalters“: Museumsfest am 18. und 19. Juni 2022

„Dinosaurier des Industriezeitalters“: Museumsfest am 18. und 19. Juni 2022

Am 18. und 19. Juni 2022 ist es endlich wieder soweit: Das Museum Wilnsdorf lädt herzlich zum diesjährigen Museumsfest ein. Unter dem Motto „Dinosaurier des Industriezeitalters“ dürfen sich Besucherinnen und Besucher auf ein abwechslungsreiches Aktionsprogramm rund um das Museum freuen, das Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird.

Im „FreiRaum“ des Museums werden zwei sogenannte Feldbahnen zum (vorsichtigen) Fahren gebracht. Ganz nach dem Motto des Museumsfestes gehört das besondere Transportsystem, das 1875 erstmals auf Feldern zum Einsatz kam und bis in die 1950er Jahre ein weltweit wichtiges Transportmittel in der Zeit der Industrialisierung war, mittlerweile zu den „ausgestorbenen Arten“. Darüber hinaus werden auf dem Außengelände einige sehenswerte Oldtimer sowie historische Traktoren ihren Platz einnehmen und mehr als 60 Jahre Technikgeschichte verkörpern. In der benachbarten Festhalle lassen die I.G. Modellbahn Siegerland und ein privater Aussteller die Epoche des Industriezeitalters mit zwei beeindruckenden Modellanlagen wiederaufleben. Mit rund 20 und 16 Metern Länge werden die detailreichen Modellbahnen sicherlich für großes Staunen sorgen.

Historische Akteure bevölkern das Museum

Im gesamten Museum werden historische Akteure für zwei Tage ihr Lager aufschlagen. So wird beispielsweise ein altgedienter römischer Zenturio in seiner Taverne Traubensaft anbieten und aus seiner schillernden Vergangenheit berichten; weitere historische Persönlichkeiten werden ihr handwerkliches Geschick demonstrieren und die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. und frühe 20. Jahrhundert mitnehmen. Zudem öffnet Tante Emma ihren Laden und freut sich nach langer Corona-Pause endlich wieder auf begeisterte Kundschaft.

Zu einer Reise durch die Evolutionsgeschichte lädt außerdem die aktuelle Sonderausstellung „Abenteuer Urzeit“ ein. Hier kann man nicht nur lebensgroßen Dinosauriern begegnen, sondern auch Bekanntschaft mit einigen der ältesten Lebewesen unseres Planeten machen. Das Museumsfest bietet ganz viel Wissen und Unterhaltung für alle Altersklassen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Das Museumsfest findet am 18. und 19. Juni 2022, jeweils von 11 bis 18 Uhr statt. Der Eintritt kostet 5 € für Erwachsene, 4 € ermäßigt, Familien zahlen 13 €.

Eine Feldbahn steht auf dem Museumsplatz

Im „FreiRaum“ des Museums können beim Museumsfest zwei sogenannte Feldbahnen bestaunt werden, die in der Zeit der Industrialisierung weltweit ein wichtiges Transportmittel waren.